Ab 1958 stand der Musikverein unter der Leitung des ehemaligen Berufskapellmeister Johann Völler.
In den folgenden Jahren zeigte der Verein bei zahlreichen Veranstaltungen immer wieder sein Können. So wurde 1962 eine Wallfahrt nach Marienthal umrahmt, spielte die Kapelle zur Einweihung des Marianums, außerdem zu vielen weiteren Festivitäten von Vereinen und Verbänden in Fulda, Horas und Umgebung. Das 70-jährige Jubiläum 1964 wurde vorwiegend im Kreise der Mitglieder begangen. Fünf Jahre später entschloß sich der Vorstand das 75-jährige Vereinsjubiläum in größerem Rahmen zu feiern, um auch die Nachwuchsfrage zu lösen und dem Verein wieder junge Musiker zuzuführen. Dank guter Vorbereitung und der Mitwirkung der anderen Horaser Vereine, sowie einiger Musikkapellen wurde dieses Fest zu einem großen Ereignis.
1970 übernahm übernahm Walter Wolff aus Maberzell die musikalische Führung der Kapelle. In diesen Jahren litt der Verein unter erheblichen Nachwuchssorgen. Erst Ende der siebziger Jahre konnte die Mitgliederzahl durch Ausbildung und Werbung wieder angehoben werden, und so leitete das 85-jährige Jubiläum, das wir am 14. und 15. Oktober 1979 mit einem Festabend und einem Platzkonzert im Horaser Ortskern feierten, einen neuen Abschnitt für den Verein ein.
Ab 1981 engagierten wir Adam Schnell aus Neuenberg, um den Aufschwung zu beschleunigen und durch fleißiges Proben die dreizehn in 1981 neu hinzugekommenen Musikerinnen und Musiker möglichst schnell in die Kapelle zu integrieren. Die gute Aufbauarbeit von Vorstand und Dirigent zahlte sich aus, und so konnte im Jahre 1984 das 90-jährige Vereinsjubiläum mit einem dreitägigen Fest, das unter der Schirmherrschaft des Fuldaer OB Dr. Wolfgang Hamberger stand, gefeiert werden. Auch musikalisch war es gelungen den Leistungsstand wesentlich zu erhöhen. Das zeigten vor allem das Konzert im Kurtheater Bad Salzschlirf und das Wohltätigkeitskonzert zum Abschluß der Jubiläumsfeierlichkeiten am 17. November 1984 im Adalbert-Endert-Haus.
Weitere Ereignisse zu Beginn der achtziger Jahre waren die Anschaffung neuer Uniformen 1981, der Beitritt zum „Stadt- und Kreismusikverband“, sowie zum „Hessischen Blas- und Volksmusikverband“ (heute Hessischer Musikverband).
Das Musiker ein oftmals recht zäher Menschenschlag sind, bewies uns immer wieder ein damals über 80jähriger Flügelhornist, der es sich nicht nehmen lies, trotz zweier künstlicher Hüftgelenke, das Horn um den Hals gehängt und auf Krücken gehend Freitags immer pünktlich mit dem Bus zur Probe zu kommen. Ebenso zäh zeigte sich der Baritonist, der einmal mit einem eingegipsten Bein bei der Bonifatiuswallfahrt mitspielte und in den Spielpausen, wenn die Gemeinde sang, den Boden, den er verloren hatte wieder gutmachen musste, um zur Kapelle aufzuschließen. Schwer hatte es auch unsere ehemaliger Notenwart. Er war Bassist und kam oftmals zu Fuß mit Instrument und zwei dicken Notentaschen, damals wurden die Noten nach jedem Spielen noch eingesammelt. Auch dies ein Zeugnis der Belastbarkeit eines Musikers. Doch nun zurück zur Chronik.